Zur Methode in Marx’ Kapital unter besonderer Berücksichtigung ihres logisch-systematischen Charakters. Zum „Methodenstreit“ zwischen Wolfgang Fritz Haug und Michael Heinrich, Dieter Wolf, 2008

Zur Methode in Marx’ Kapital unter besonderer Berücksichtigung ihres logisch-systematischen Charakters. Zum „Methodenstreit“ zwischen Wolfgang Fritz Haug und Michael Heinrich, Dieter Wolf, 2008, paru dans Gesellschaftliche Praxis und ihre wissenschaftliche Darstellung. Beiträge zur Kapital-Diskussion. Wissenschaftliche Mitteilung. Heft 6.

 

 

 

In diesem Sammelband geht es um wichtige Aspekte der wissenschaftlichen Darstellung der gesellschaftlichen Praxis, soweit sie Gegenstand der ersten Kapitel im ersten Band des Kapitals ist. Mit der Betonung der gesellschaftlichen Praxis wird auf den ebenso selbstverständlichen wie grundlegenden Sachverhalt abgehoben, dass die ökonomisch gesellschaftlichen Strukturen von den Menschen in ihrem Verhalten zueinander und zur Natur auf eine bestimmte unbewusst-bewusste Weise geschaffen und gestaltet werden. Der Zusammenhang von ökonomisch gesellschaftlichen Strukturen und dem Handeln der Menschen zeichnet sich als gesellschaftliche Praxis durch bestimmte mit dem Kapitalverhältnis gegebene Eigentümlichkeiten aus. Die methodische Verfahrensweise der Darstellung, mit der die gesellschaftliche Praxis erklärt werden soll, muss sich, um diesen Eigentümlichkeiten gerecht zu werden, ebenfalls durch ganz bestimmte Eigentümlichkeiten auszeichnen, die für ihren wissenschaftlich rationalen Charakter verantwortlich sind. Mit den Einsichten , die Marx in Auseinandersetzung mit dem ihm zugänglichen Stück Zeitgeschichte und den einschlägigen ökonomischen Theorien über den kapitalistischen Gesamtreproduktionsprozess gewonnen hat, konnte er dessen wissenschaftliche Darstellung im Zeichen der „contemporären Geschichte des Kapitals“ methodisch auf das ausrichten, was er den „idealen Durchschnitt“ und die „Kernstruktur“ des Kapitals nannte. Mit dem hier sich eröffnenden methodischen Horizont wird auch erklärt, warum die Darstellung gerade als logisch systematische kein der gesellschaftlichen Praxis äußerliches Gedankenkonstrukt ist. Auf welche wissenschaftlich rationale Weise im Kapital die durch die besondere gesellschaftliche Praxis gegebenen Probleme gelöst werden, wird detailliert an Hand einer Auseinandersetzung mit repräsentativ ausgewählten Kapital-Interpretationen an konkreten Schritten der Darstellung der ökonomisch gesellschaftlichen Formen nachvollzogen. Hierbei werden auch vermeintliche und wirkliche Ambivalenzen und Veränderungen in der Darstellung einiger dieser ökonomisch gesellschaftliche Formen in den verschiedenen Auflagen des Kapitals berücksichtigt

 

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