Die Entstehungs-, Überlieferungs- und Editionsgeschichte der ökonomischen Manuskripte und des « Kapital » von Rolf Hecker

Die Entstehungs-, Überlieferungs- und Editionsgeschichte
der ökonomischen Manuskripte und des « Kapital »


von Rolf Hecker

I. Marx’ Arbeit am « Kapital »

Der erste Band des « Kapital » erschien 1867. Seiner Veröffentlichung durch Karl Marx ging ein langer Studien- und Ausarbeitungsprozeß voraus. Als erste « ökonomische » Arbeit werden allgemein die « Ökonomisch-philosophischen Manuskripte von 1844 » (MEGA2; I/2) angesehen. In seiner Auseinandersetzung mit Pierre-Joseph Proudhon in « Misère de la Philosophie » (1847) näherte sich Marx in seinen werttheoretischen Auffassungen David Ricardo an. Die Artikelserie « Lohnarbeit und Kapital », veröffentlicht in der « Neuen Rheinischen Zeitung » im April 1849, gibt eine politische Erklärung der ökonomischen Verhältnisse des Kapitalismus, wie sie zuvor gemeinsam mit Friedrich Engels im « Manifest der Kommunistischen Partei » (1848) formuliert worden war.

Nach seiner erzwungenen Emigration aus Deutschland nach London begann Marx erneut mit intensiven ökonomischen Studien. Er exzerpierte in der British Library u.a. die wichtigsten Schriften von John Stuart Mill, John Fullarton, Thomas Tooke, Robert Torrens, James Taylor, David Ricardo, Adam Smith, Thomas Robert Malthus. Bereits im Februar 1851 fertigte er eine kurze Zusammenfassung der studierten Literatur unter dem Titel: « Bullion. Das vollendete Geldsystem » (MEGA2; IV/8) an. Die 24 Londoner Hefte (MEGA2; IV/7-11) aus den Jahren 1850 bis 1853 dokumentieren, wie Marx sich umfassend und kritisch durch « das ungeheure Material für Geschichte der politischen Oekonomie » durcharbeitete, wie er rückblickend im Vorwort zu seiner Schrift « Zur Kritik der politischen Ökonomie » feststellte (MEGA2; II/2, 102). In der abschließenden (bisher unveröffentlichten) Zusammenstellung « Geldwesen, Kredit, Krisen » kommt er den Funktionsmechanismen des sich entwickelnden kapitalistischen Geldmarktes auf die Spur.

Als 1857 die erste Weltwirtschaftskrise des Kapitalismus ausbrach, arbeitete Marx daran, das Ganze seiner Ökonomie zu Papier zu bringen, bevor nach seinen Erwartungen, die sich auf einer Analyse der bürgerlichen Revolutionen von 1848/49 in Deutschland und Frankreich gründeten, die proletarische Revolution ausbräche. So entstand das Manuskript von 1857/58, ein erster Entwurf des « Kapital », der bei seiner Erstveröffentlichung (1939/41) redaktionell als « Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie » bezeichnet wurde. Neben einer « Einleitung », in der wichtige Grundsätze der « Methode der politischen Ökonomie » und des Verhältnisses von Produktion, Konsumtion, Distribution und Zirkulation erörtert werden, gliedert sich das Manuskript in das « Kapitel vom Geld » und das « Kapitel vom Kapital » (MEW 13, 42; MEGA2; II/1). Gleichzeitig legte sich Marx drei Hefte an, in denen er thematisch geordnet die Börsendaten aus dem Verlauf der Krise in den einzelnen Ländern auswertete (geplant MEGA2; IV/14). Die für die « New York Daily Tribune » parallel verfaßten Artikel über die wirtschaftliche Entwicklung und die Finanzpolitik widerspiegeln eine neue Literaturgattung: die Konjunkturdatenanalyse (MEW 12). Der Geldmarkt und die Krisen beschäftigten Marx erneut Ende der 60er Jahre.

Mitte 1857 skizziert Marx in seiner « Einleitung » (zu den Grundrissen der Kritik der politischen Ökonomie) die Struktur seines geplanten Werkes (MEGA2; II/1.1, 43), die er am 22. Februar 1858 zu einem 6-Bücher-Plan erweitert: Kapital, Grundeigentum, Lohnarbeit, Staat, Auswärtiger Handel, Weltmarkt (Brief an Ferdinand Lassalle, MEW 29, 551). Der erste Band sollte nach den « short outlines » (Brief an Engels vom 2. April 1858, MEW 29, 312) die Abschnitte über das Kapital im Allgemeinen, die Konkurrenz, den Kredit und das Aktienkapital beinhalten. Zugleich entstand die Idee, das erste Kapitel « Das Kapital im Allgemeinen » als Folge zwanglos erscheinender Hefte herauszugeben. 1859 erschien das erste Heft « Zur Kritik der politischen Ökonomie » (MEW 13, MEGA2; II/2) mit den Kapiteln « Die Ware » und « Das Geld oder die einfache Zirkulation ». Die Arbeit an diesem Werk, aber auch die historische Situation trugen dazu bei, daß sich Marx langsam von den Vorstellungen eines engen Zusammenhangs zwischen kapitalistischer Krise und proletarischer Revolution löste.

In seinen weiteren Studien orientierte sich Marx an folgendem Plan, den er im « Index zu den 7 Heften » (Juni 1858) entworfen hatte. Danach enthielt der Abschnitt über das « Kapital im Allgemeinen » das Kapitel « Übergang des Geldes in Kapital » und das Kapitel « Der Produktionsprozeß des Kapitals » mit folgenden Punkten: Austausch des Kapitals mit Arbeitsvermögen, der absolute Mehrwert, der relative Mehrwert, die ursprüngliche Akkumulation, Umschlag des Gesetzes der Appropriation. Dann sollte das Kapitel der Zirkulationsprozeß des Kapitals folgen. 1861 setzte Marx die Arbeit am Manuskript fort und es entstanden in zwei Jahren 23 Hefte. Allerdings unterbrach er die Darstellung nach seinem Planentwurf und arbeitete als historisch-kritischen Teil eine Analyse der bürgerlichen Theorien über Mehrwert, Profit, Rente und Zins aus. Erst während der weiteren Arbeit entstand die Idee, die historischen Exkurse zusammenzufassen, durch weitere Darlegungen zu ergänzen und als in sich Geschlossenes als 4. Band des « Kapital » herauszugeben. Nach Marx’ Tod nahm sich Karl Kautsky dieser Aufgabe an und veröffentlichte den Teil des Manuskripts als « Theorien über den Mehrwert ». Das Manuskript von 1861 bis 1863 schließt mit einem dritten Kapitel « Capital und Profit ». In der Forschungsliteratur wird dieses Manuskript häufig als zweiter Entwurf des « Kapital » bezeichnet (Erstveröffentlichung in der MEGA2; 1976-82 in sechs Teilbänden: II/3.1-6).

Folgerichtig entwarf Marx im Januar 1863 einen neuen Plan für sein Werk, wobei er sich von seinem ursprünglichen 6-Bände-Plan trennte. Nunmehr sollte das Werk in drei Abschnitte (Produktionsprozeß des Kapitals, Zirkulationsprozeß des Kapitals, Kapital und Profit), die einzelnen Büchern entsprachen, gegliedert werden (MEGA2; II/3.5, 1861f., MEW 26.1, 389f.). In der Zeit bis 1865 arbeitete er praktisch am dritten Entwurf des « Kapital », wobei vor allem erste systematische Entwürfe für das 2. und 3. Buch entstanden. Vom 1. Buch ist das « Sechste Kapitel: Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses » überliefert. Diese Manuskripte erschienen erstmalig 1988 und 1992 in MEGA2; II/4.1 und II/4.2.

Am 20. und 27. Juni 1865 stellte Marx seine ökonomische Theorie, insbesondere den Zusammenhang zwischen Lohn, Preis und Profit, in einem Vortrag vor dem Generalrat der Internationalen Arbeiterassoziation (IAA) vor. Er ging damit auf die dort gestellten dringenden Fragen des Generalratmitglieds John Weston ein, der Forderungen der Gewerkschaften nach Lohnerhöhungen abgelehnt hatte. Nach Marx beeinflußt eine Lohnerhöhung nicht den Wert der Ware, denn der Arbeiter verkauft nicht seine Arbeit, sondern seine Arbeitskraft. Eine Lohnerhöhung bedeutet deshalb eine Veränderung in der Relation zwischen dem vom Arbeiter neugeschaffenen Wert in Lohn und dem vom Kapitalisten angeeigneten Profit, also der unbezahlten Mehrarbeit des Arbeiters.

1867 konnte Marx endlich den ersten Band des « Kapital » veröffentlichen. Dafür wurde der Hamburger Verleger Otto Meissner gewonnen. Bereits bei der Drucklegung tauchten Schwierigkeiten auf, als Freund Engels bei der Durchsicht der Korrekturbogen darum bat, den Teil über die Wertform im ersten Kapitel Ware und Geld etwas leserfreundlicher (« populärer ») darzustellen. Marx kam dem nach und verfaßte einen Anhang über die « Wertform » (MEGA2; II/5). Als 1872 eine zweite Auflage notwendig wurde, war er gezwungen, die Darstellung zu überarbeiten. So entstand eine gänzlich neue Fassung des ersten Kapitels « Die Waare » (MEGA2; II/6). Ein in diesem MEGA2;-Band erstmals veröffentlichtes Manuskript « Ergänzungen und Veränderungen » gibt Einblick in die Marxsche Arbeitsmethode bei der Abfassung dieses Kapitels. Außerdem nahm er eine detaillierte Gliederung des Werkes vor. Kurz darauf erarbeitete er zusammen mit dem Übersetzer Joseph Roy die französische Ausgabe « Le Capital », in der wiederum Umarbeitungen, vor allem im Abschnitt « Der Akkumulationsprozeß des Kapitals » erfolgten (MEGA2; II/7).

Immer wieder beschäftigte sich Marx mit den Problemen des zweiten Bandes des « Kapital ». Es sind sieben weitere nach 1864/65 entstandene Manuskriptentwürfe überliefert. Marx war es nicht vergönnt, diesen Band fertigzustellen, so daß Engels bei dessen Herausgabe das Manuskript II von 1868/70 zur Grundlage wählte. Auch die Problematik des dritten Bandes ließ Marx nicht los. Er wollte eine stichhaltige mathematische Begründung für die Beziehung zwischen der Profit- und Mehrwertrate ausarbeiten. Das Manuskript « Mehrwerthsrate und Profitrate mathematisch behandelt » von 1875 ist bisher noch nicht veröffentlicht worden.

Der erste Band des « Kapital » fand recht schnell Verbreitung in der deutschen Arbeiterbewegung. Um seine Ideen noch besser zu propagieren, entstanden verschiedene Kurzfassungen. Obwohl Marx die Autoren in ihren Bemühungen unterstützte, griff er nur in einem Fall in den « populären Auszug » aus dem « Kapital » des deutschen Sozialdemokraten Johann Most ein und arbeitete den Teil über « Waare und Geld » für eine zweite Auflage (1876) weitgehend neu aus (MEGA2; II/8, Anhang). 

Mitte der 1870er Jahre setzte Marx seine ökonomischen Studien fort, die er aber mit umfangreichen Exzerpten aus zeitgenössischen naturwissenschaftlichen, historischen und philosophischen Werken ergänzte. Unter anderem beschäftigte er sich mit Geologie, Mineralogie, Bodenkunde, Agronomie, Ethnologie, Grundeigentum, Weltgeschichte, Trigonometrie und Differentialrechnung, organische und anorganische Chemie. Einige dieser Exzerpte werden z. Z. zur Veröffentlichung (MEGA2; IV/26, 31) vorbereitet.

In die Debatten der deutschen Sozialdemokratie über ein neues Parteiprogramm griff Marx mit « Randglossen » in einem Brief an Wilhelm Bracke ein (5. Mai 1875, erstveröffentlicht in « Neue Zeit », Nr. 18, 1891). Darin setzte er sich vor allem mit Ferdinand Lassalles Ansichten über den « unverkürzten Arbeitsertrag » und das « eherne Lohngesetz » auseinander. In Bezug auf eine künftige kommunistische Gesellschaft formulierte Marx hier den Verteilungsgrundsatz: « Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen! » (MEW 19, 21, MEGA2; I/25, 15).

Marx unterstützte 1877 Engels Ausarbeitung einer Streitschrift gegen den Berliner Universitätsprofessor Eugen Dühring in vielfältiger Weise, u.a. fertigte er für das 10. Kapitel « Aus der ‘Kritischen Geschichte’ » des « Anti-Dühring » eine Zuarbeit an. In seinen Randnoten setzte er sich nicht nur mit dem « Tableau économique » von François Quesnay, sondern erneut mit Adam Smith, Karl Rodbertus u.a. auseinander (MEGA2; I/27).

Einen Schwerpunkt in Marx’ Studien 1878 bildeten die Auffassungen russischer Ökonomen (I. I. Kaufman, B. Cicerin) über Bankgeschäfte und Grundeigentum. Ebenso studierte er italienische Autoren (Pietro Rota, Luigi Cossa u.a.) zur Finanzgeschichte. Das Exzerptheft « Oekonomisches en général » (Januar 1881 bis März 1883) enthält u.a. die « Randglossen zu Adolph Wagners Lehrbuch der Politischen Ökonomie », die als letzte ökonomische Arbeit von Marx gelten.

Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre verschlechterte sich Marx’ Gesundheitszustand immer mehr. Der Tod seiner Frau (1881) trug ebenso wie der seiner Tochter Jenny (1883) dazu bei, daß er nicht mehr die Kraft fand, die beiden ausstehenden Bände des « Kapital » druckfertig zu machen.

II. Über Engels’ Herausgeberschaft des « Kapital »

Als Engels nach Marx’ Tod (14. März 1883) damit konfrontiert war, möglichst schnell, den 2. und 3. Band des « Kapital » zu veröffentlichen, ging er nicht voraussetzungslos an diese Aufgabe heran. Er hatte sich über viele Jahre als selbständiger Autor auf dem Gebiet der ökonomischen Wissenschaft und als praktischer Firmenmanager ausgewiesen. Marx selbst kam durch Engels’ « Umrisse einer Nationalökonomie » (1844), die in den « Deutsch-französischen Jahrbüchern » veröffentlicht wurden, dazu, sich von der Philosophie der Ökonomie zuzuwenden. Gemeinsam arbeiteten sie am Manuskript der « Deutschen Ideologie » (1845) und verfaßten das « Manifest der Kommunistischen Partei » (1848). In diesen Werken arbeiteten sie gemeinsam die materialistische Geschichtsauffassung aus.

Nach der Teilnahme an der gescheiterten bürgerlich-demokratischen Revolution 1848/49 in Deutschland übernahm Engels eine Tätigkeit in der väterlichen Firma in Manchester. Aus dieser Position heraus konnte er Marx’ wissenschaftliche Studien über viele Jahre hinweg materiell unterstützen. Er drängte ihn mehrfach, sein Werk zu vollenden. Nach der Veröffentlichung von « Zur Kritik der politischen Ökonomie » (1859) und des « Kapital » (1867) verfaßte Engels Rezensionen für bürgerliche Zeitungen.

Erst nachdem er sich aus der Firma lösen konnte (1870) und nach London übersiedelte, ging Engels selbständigen Studien, vor allem zur deutschen Geschichte und zum Militärwesen nach. Er interessierte sich ebenso für die neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und fertigte eine Fülle von Notizen, Studien zu Detailproblemen und konzeptionelle Entwürfe für eine « Dialektik der Natur » an, die erst 1925 veröffentlicht wurden (MEW 20, MEGA2; I/26).

1877 übernahm Engels auf Drängen von Marx die Auseinandersetzung mit Eugen Dühring. Dessen Schriften fanden in der Arbeiterbewegung großen Anklang, so daß Engels ihn « in die Schranken » weisen sollte. Da er das gesamte « System » Dührings einer Kritik unterziehen mußte, schuf er eine Gesamtdarstellung des wissenschaftlichen Sozialismus (MEW 20, MEGA2; I/27).

Bevor Engels sich nach Marx’ Ableben der Ordnung der nachgelassenen Manuskripte seines Freundes widmen konnte, mußte unter den Bedingungen des « Sozialistengesetzes » in Deutschland (1878 – 1890) möglichst schnell eine neue Auflage des ersten Bandes des « Kapital » herausgebracht werden. Sie erschien noch 1883. Bei deren Vorbereitung berücksichtigte Engels einige der wichtigsten Änderungen aus der französischen Ausgabe, vor allem im siebten Abschnitt. Er konnte sich dabei auch auf Verzeichnisse stützen, die Marx selbst noch 1877 angefertigt hatte (MEGA2; II/8).

1884 veröffentlichte Engels unter Ausnutzung eines ausführlichen Konspekts von Marx (1880) eine Kritik an Lewis H. Morgan in der Schrift « Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates » (MEGA2; I/29). Darin analysierte Engels die Gesellschaftsformation der Urgesellschaft und den Übergang zur Klassengesellschaft. Er erklärte Geschichte, Wesen und Funktion des Staates, eine Problematik, die in der Arbeiterbewegung jener Zeit breit debattiert wurde.

Dann begann Engels, die Marxschen Manuskripte zu ordnen und zu entziffern. 1885 konnte er bereits den zweiten Band des « Kapital » veröffentlichen (MEW 24). Es folgte die englische Übersetzung des ersten Bandes (1887), die er gemeinsam mit seinem Freund Samuel Moore und Marx’ Schwiegersohn Edward Aveling vorbereitete (MEGA2; II/9).

1890 erschien die vierte, von Engels nochmals redigierte Fassung des ersten Bandes des « Kapital » Vorwort]. Er sah seine Aufgabe darin, eine « endgültige Feststellung des Textes [und] der Anmerkungen » (MEGA2; II/10, 22) zu geben. Er ergänzte einige Fußnoten, die den veränderten « geschichtlichen Umständen » Rechnung tragen sollten.

Völlig uneigennützig stürzte sich Engels 1891 in einen Streit über Marx’ Authentizität in der Zitierweise im ersten Band des « Kapital ». Bereits im Vorwort zur vierten Auflage hatte er sich mit der Behauptung auseinandergesetzt, Marx habe einen « Satz formell und materiell [einer Budgetrede des britischen Premierministers W. E. Gladstones] hinzugelogen! » (MEGA2; II/10, 23) Nachdem der Streit darüber bereits in den 1860er Jahren als erledigt schien, veröffentlichte Lujo Brentano einige Monate nach Marx’ Tod erneut diesen Vorwurf, um dessen wissenschaftliche Arbeit zu diskreditieren. Nachdem erst Eleanor Marx darauf geantwortet hatte (1884), ging Engels nun nochmals der ganze Angelegenheit detailliert in einer speziellen Schrift « In Sachen Brentano contra Marx wegen angeblicher Zitatfälschung » (MEW 22) nach.

Weitaus schwieriger gestaltete sich die Edition des dritten Bandes. Für seine Herausgabe benötigte Engels neun Jahre. Er nahm das Marxsche Manuskript von 1864/65 zur Grundlage, das er stark redigierte. Seine Bearbeitung schloß ein: Eingriffe in die Textanordnung, d.h. Modifikationen der Titel- und Überschriftengestaltung und Textumstellungen; Aufwertung von Textteilen, z.B. durch Auflösen von Einschüben und Fußnoten; Texterweiterungen, die Einschübe zur Historisierung und Aktualisierung betreffen; Textweglassungen, Straffungen und Glättungen und Korrekturen. Obwohl Engels durch seine Texteingriffe die Marxschen Gedanken in eine nachvollziehbare und lesbare Form gebracht hat, ist er in einigen Fällen seinen eigenen editorischen Grundsätzen aus dem Vorwort nicht gerecht geworden. Er hatte dort erklärt, daß er die Redaktion auf das « Notwendigste beschränkt » habe und den « Charakter des ersten Entwurfs […] möglichst beibehalten » habe (MEW 25, 11). Seine Absicht war es jedoch, dem Leser, also vor allem den deutschen Sozialdemokraten, ein vollendetes Werk zu präsentieren.

Aus theoriehistorischer Sicht nehmen die Vorworte zum 2. und 3. Band des « Kapital », sowie die Artikel aus der « Neuen Zeit » (1895/96) über das « Wertgesetz und die Profitrate » sowie über die « Börse » einen wichtigen Platz ein, da Engels hier in Diskussionen über Marx’ Methode, über den Zusammenhang von 1. und 3. Band eingriff. Unter anderem stellte er hier sein Verständnis vom Untersuchungsgegenstand im ersten Abschnitt des 1. Bandes dar, den er, anders als Marx, als « einfache Warenproduktion » interpretierte.

Literatur

III. Die Überlieferungsgeschichte des Marx-Engels-Nachlasses

Der Nachlaß von Marx und Engels umfaßt alle überlieferten Handschriften von Marx und Engels. Es handelt sich dabei um eine Vielzahl von Manuskripten, Exzerptheften und Notizbüchern, sowie um etwa 5.000 Briefe von und ca. 10.000 Briefe an die beiden. Außerdem gehören ca. 1.200 Bücher aus ihren Bibliotheken dazu. Der Nachlaß wird heute vor allem in zwei Archiven betreut: im Russischen Zentrum zur Aufbewahrung und Erforschung von Dokumenten zur Neuesten Geschichte (RC) in Moskau (der Nachfolgeeinrichtung des Zentralen Parteiarchivs der KPdSU), und im Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISG) in Amsterdam. Einige wenige Dokumente und Bücher ex libris befinden sich in der Stiftung der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR (SAPMO – der Nachfolgeeinrichtung des Zentralen Parteiarchivs und der Bibliothek des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED) in Berlin und im Karl-Marx-Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung in Trier. Einzelne Dokumente des Nachlasses sind weltweit in Archiven oder Bibliotheken (z.B. in Japan im Ohara-Institut der Hosei Universität Tokio und in der Tohoku Universität Sendai), sowie in Privatbesitz von Autographensammlern zerstreut.

Der Weg des Nachlasses in die unterschiedlichen Besitzverhältnisse ist recht verschlungen. Nach Engels’ Tod (5. August 1895) ging ein großer Teil des Nachlasses (Manuskripte und Bücher, teilweise der Briefwechsel, Familienbriefe verblieben in Besitz der Marx’ Töchter) an August Bebel, Paul Singer und Eduard Bernstein, als die Nachlaßverwalter der SPD. Der handschriftliche Nachlaß wurde nur sehr oberflächlich erfaßt, einige Manuskripte verblieben bei Karl Kautsky und Eduard Bernstein, die sie zur Veröffentlichung vorbereiten wollten. Die Bücher wurden in den allgemeinen Bestand der SPD-Bibliothek in Berlin eingeordnet. Erst Anfang der 20er Jahre, als David Borisovic Rjazanov, der Direktor des 1922 gegründeten Moskauer Marx-Engels-Instituts, mit der Vorbereitung einer historisch-kritischen Ausgabe des literarischen Nachlasses begann, wurde auf sein Betreiben und mit Zustimmung des SPD-Vorstandes durch den Berliner Korrespondenten des Moskauer Instituts Boris Ivanovi? Nikolaevskij mit der systematischen Inventarisierung und Fotokopierung der Handschriften und der Bücher mit Marginalien (Randanstreichungen und -bemerkungen) von Marx und Engels begonnen. So verfügte das Moskauer Institut schon Ende der 20er Jahre über Kopien des gesamten Nachlasses. Die Fotokopierung und die Sammlung von Dokumenten, nicht nur von Marx und Engels, sondern der internationalen Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts, wurde durch das Frankfurter Institut für Sozialforschung unter dem Direktorat von Carl Grünberg in den Jahren von 1924 bis 1928 großzügig unterstützt.

Rjazanov hatte bereits während seiner Emigrationszeit in Westeuropa (vor allem Wien und Berlin) vor 1917 feste Kontakte zu den Familien von Marx’ Töchtern Lafargue und Longuet in Frankreich hergestellt. Die Enkel und Urenkel von Marx unterstützten die wissenschaftliche Erschließung des Nachlasses und die Herausgabe der MEGA und übergaben zu verschiedenen Anlässen, z.B. zum 10. Jahrestag der Oktoberrevolution 1927, dem Moskauer Institut Teile der bei ihnen aufbewahrten Dokumente (Briefe, Notizbücher, Fotoalben).

Mit Errichtung der faschistischen Diktatur in Deutschland 1933 befand sich der Marx-Engels-Nachlaß in großer Gefahr. In einer dramatischen Rettungsaktion beherzter Sozialdemokraten wurde er von Berlin nach Kopenhagen verbracht und in einem Banksafe eingelagert. Die SPD-Bibliothek wurde im Juni 1933 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und dem Preußischen Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem überwiesen.

1935 sah sich der im Ausland agierende SPD-Vorstand aus finanziellen Gründen gezwungen, in Verhandlungen über den Verkauf des Marx-Engels-Nachlasses zu treten. Zunächst hatten sich Vertreter des Moskauer Marx-Engels-Lenin-Instituts in Paris darum bemüht, das wertvolle Gut zu erwerben. Im März 1936 reiste eigens Nikolai Ivanovic Bucharin nach Paris und Kopenhagen (zur Einsichtnahme der Dokumente), um den Deal zu vollenden. Die Verhandlungen verzögerten sich jedoch einmal durch den von der Sozialistischen Internationale geforderten hohen Preis, sie mußten andererseits aber scheitern, als in Moskau im Sommer 1936 der erste Stalinsche « Schauprozeß » gegen das « Anti-sowjetische vereinigte trotzkistisch-sinowjewistische Zentrum » begann, der jegliche Vertrauensgrundlage für ein positives Verhandlungsergebnis bei den Vertretern der Sozialistischen Internationale (u.a. Otto Wels, Rudolf Hilferding, Jean Longuet, Friedrich Adler) entzog.

So bot der Holländer Nicolaas Wilhelmus Posthumus an, den Nachlaß für das von ihm in Amsterdam neu gegründete Internationale Institut für Sozialgeschichte zu erwerben. Der Ankauf erfolgte unter Mitwirkung eines holländischen Bankhauses endgültig im Mai 1938.

Dem Moskauer Institut gelang es einzig, im Herbst 1936 von Michael Kriger, einem polnischen Sozialdemokraten, der vor 1933 kurzzeitig im Archiv der SPD tätig war, die Originale der 7 Hefte mit den sogenannten « Grundrissen der Kritik der politischen Ökonomie » von 1857/58 und der 23 Hefte des ökonomischen Manuskripts von 1861-63, sowie einiger anderer ökonomischer Dokumente anzukaufen. Bis heute konnte nicht genau geklärt werden, ob Kriger rechtmäßig in den Besitz der Manuskripte gekommen war.

Der vom IISG erworbene Nachlaß wurde von Kopenhagen nach Amsterdam gebracht, jedoch glücklicherweise vor der Besetzung der Niederlande durch Nazi-Deutschland im April 1939 nach England überführt und befand sich in Obhut von G. D. H. Cole an der Universität Oxford. Die beiden Koffer mit dem Marx-Engels-Nachlaß kehrten im April 1946 in das IISG zurück. Seither stehen die Dokumente dort wissenschaftlichen Forschungszwecken zur Verfügung.

Das Moskauer Marx-Engels-Lenin-Stalin-Institut bemühte sich 1945/46 im Rahmen einer Requierungsaktion in Deutschland um Dokumente aus dem Marx-Engels-Nachlaß u.a. bei Nachkommen der Familie Engels und in den ausgelagerten Archiven. Es gelang, entsprechende Polizeiakten über Marx und Engels, einige Engels’ Briefe, sowie Bücher ex libris aus den Beständen der SPD-Bibliothek nach Moskau abzutransportieren.

In den 50er Jahren wurde durch das Berliner Institut für Marxismus-Leninismus (Bruno Kaiser) eine systematische Suche nach den Büchern ex libris Marx-Engels betrieben. Ein großer Teil der in Berlin aufgefundenen ca. 700 Exemplare wurde dem Moskauer Institut für Marxismus-Leninismus in den Jahren von 1953 bis 1961 als Geschenk der SED übergeben.

Noch in den 1960/70er Jahren überließen die Marx’ Nachfahren persönliche Notizbücher und Briefe dem Parteiinstitut in Moskau, das sie z.T. viele Jahre, bis zu seiner Schließung 1991, im Marx-Engels-Museum ausstellte. Jetzt wird der Teil des Nachlasses in Moskau im Fonds 1 im Russischen Zentrum zur Aufbewahrung und Erforschung von Dokumenten zur Neuesten Geschichte (RC) betreut.

Heute tauchen gelegentlich bei Auktionen einzelne Autographen von Marx auf, die meist hohe Preise unter den Sammlern erzielen; ihre wissenschaftliche Erschließung wird von ihnen manchmal unterstützt.

Die Pflege (Aufbewahrung und Restaurierung) und Erschließung (moderne elektronische Bestandserfassung) des Marx-Engels-Nachlasses erfordern auch heute erhebliche finanzielle Mittel vor allem im RC und IISG.

Literatur

IV. Zur Editionsgeschichte der Manuskripte und des « Kapital » nach Engels’ Tod

Nach Engels’ Tod beschäftigte sich vor allem Karl Kautsky mit dem « ökonomischen » Nachlaß von Marx. Er sah zunächst seine Aufgabe darin, den sogenannten vierten Band des « Kapital », die « Theoriengeschichte » zu veröffentlichen. Er bearbeitete die « Theorien über den Mehrwert » aus dem nachgelassenen Manuskript « Zur Kritik der politischen Ökonomie » von 1861-63, die in drei Bändchen 1905-1910 erschienen. Nach Ablauf der urheberlichen Schutzrechte (1913) begann Kautsky mit der Vorbereitung einer « Volksausgabe » des « Kapital », wobei er von Rjazanov unterstützt wurde. Beide maßen Erläuterungen und Registern wichtige Bedeutung bei. Rjazanov ging darüber hinaus und plädierte für ein Sachregister, das nach seiner Meinung das « Theoretische und Praktische gleichmäßig behandeln » sollte, sowie für ein Namenregister. Und letztlich forderte Rjazanov von Kautsky die Abfassung einer « Vorrede », in der dieser « die Bedeutung des ‘Kapitals’ für die Wissenschaft und die Arbeiterbewegung » erörtern sollte.

Die 1914 erschienene Ausgabe entsprach nicht in allen Punkten den Vorstellungen von Rjazanov. Kautsky merkte an, daß es eine « technische » Aufgabe sei, die Korrektheit des Textes zu sichern, also vor allem alle Druckfehler aus vorangegangen Auflagen zu berichtigen. Als Textgrundlage wählte er die von Marx überarbeitete 2. deutsche Auflage (1873) aus, berücksichtigte die von Engels vorgenommenen Veränderungen in der 3. und 4. deutschen Auflage, und verglich sie mit der französischen Ausgabe in bezug auf ihre Verständlichkeit. Ohne « Pedanterie », d.h. ohne genaue Kennzeichnung, übernahm Kautsky aus der französischen Ausgabe Zusätze, die Engels nicht berücksichtigt hatte, die ihm aber von Bedeutung schienen. Außerdem verglich er die Zitate mit den Quellen, bereinigte Ausdrücke aus fremden Sprachen und ersetzte teilweise Fremdworte. Hinsichtlich der Kommentierung kam Kautsky im Unterschied zu Rjazanovs Vorschlägen zu dem Schluß, daß Erläuterungen kein Konversationslexikon ersetzen können, daß das Marxsche Tatsachenmaterial nicht bis in die jüngste Zeit ergänzt werden kann, denn es seien « mannigfache Aenderungen » eingetreten.

Karl Kautsky und sein Sohn Benedikt veröffentlichten 1926 und 1929 die Volksausgabe des 2. und 3. Bandes des « Kapital ». Nach dem Rechenschaftsbericht über seine Eingriffe in den Text zu urteilen, ging Kautsky dabei behutsam vor, jedoch betonte er, daß « der zweite und dritte Band nicht druckfertig von Marx hinterlassen, sondern aus vorbereitenden Fragmenten von Engels zusammengefügt worden » ist. Deshalb sei er auch aufgefordert worden, den « Text an der Hand der Marxschen Manuskripte nachzuprüfen und richtigzustellen ». Diese « ungeheure » Arbeit, « die Engels fast ein Jahrzehnt lang beschäftigte », konnte er nicht wiederholen. Auch bei der Herausgabe des 3. Bandes wurde « größte Originaltreue » angestrebt, eigene Bemerkungen wurden ausdrücklich gekennzeichnet. Deshalb gab Kautsky der Hoffnung Ausdruck, daß sämtliche Manuskripte von Marx veröffentlicht werden müßten, um « Vermutungen » zu bestätigen oder zu widerlegen, « Engels habe nicht immer den Marxschen Gedankengang voll erfaßt und die Manuskripte nicht immer diesem Gedankengang entsprechend angeordnet und redigiert ». Die Lösung könne nur eine historisch-kritische Edition in der MEGA bringen.

Die 1932/33 in Moskau herausgekommene deutsche Volksausgabe aller drei Bände des « Kapital » stellte sich in scharfer Polemik gegen die Kautsky‘sche Ausgabe. Vladimir Viktorovi? Adoratskij, Nachfolger Rjazanovs, betonte, daß das Erscheinen beschleunigt werden mußte, nicht nur weil die Bände vergriffen seien, sondern weil die von Kautsky veranstaltete Ausgabe « einen unzuverlässigen Text bringt und die den Marxismus grob fälschenden Vorworte ». Die Herausgabe von Marx durch Kautsky diene als Vorwand « für den Kampf gegen den Marxismus ». In der Vorbemerkung der Redaktion zum 3. Band wurden die Verdienste von Engels herausgestrichen und keine Zweifel an der von ihm geleisteten redaktionellen Arbeit gehegt, über die er selbst « alles Nötige » in seinen Vorworten gesagt habe. Die redaktionellen Eingriffe des Moskauer Instituts wurden beschränkt auf: a) Korrekturen auf Grund des Zitatvergleichs; b) Verbesserungen auf Grund des Marxschen Manuskripts (Druck- und Entzifferungsfehler: « Sowohl der Zitatenvergleich wie der Vergleich mit dem Marxschen Manuskript hat übrigens zahlreiche Flüchtigkeiten und Fehler der Kautskyschen Ausgabe gezeigt. »); c) redaktionelle Verbesserungen von Schreib- oder Rechenfehlern, die sich auch z.T. auf das Marxsche Manuskript stützen konnten

Mit dieser Volksausgabe des « Kapital » wurde für Jahrzehnte im Marxismus-Leninismus die Unantastbarkeit der Engelsschen Edition festgeschrieben. Das galt auch für das ML-Dogma von der « untrennbaren theoretischen Einheit » aller drei Bände, in der dem ersten Band das Primat zukomme. Damit wurde das absolute Wahrheits- und Editionsmonopol an Marx/ Engels durch die kommunistischen Parteiinstitute verkündet.

In der ersten Marx-Engels-Gesamtausgabe war vorgesehen, das « Kapital » in einer gesonderten zweiten Abteilung zu edieren. Nach einem Prospekt der Ausgabe von 1933 sollte diese Abteilung 13 Bände mit den ökonomischen Manuskripten und dem « Kapital » umfassen. Für die Redaktionsarbeiten wurde eine « ökonomische Brigade » mit russischen, deutschen und ungarischen Mitarbeitern gebildet (u.a. Horst Fröhlich, Lothar Bolz, Paul Weller). Die akademische Ausgabe des « Kapital » sollte alle Varianten der verschiedenen Ausgaben enthalten (umfangreiche Vorarbeiten sind überliefert). Als Erstveröffentlichung erschien 1933 das « Sechste Kapitel: Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses » parallel in deutscher und russischer Sprache (Archiv Marksa i Engel’sa, Bd. II(VII), bearbeitet von Weller, Fröhlich und M. Grinbaum mit einem Vorwort von A. Leont‘ev). Es kam jedoch nicht zu einer historisch-kritischen Veröffentlichung des « Kapital », Stalin ließ die bereits geleisteten Vorarbeiten einstellen, ausländische Mitarbeiter wurden bis 1937 entlassen. Unter der Redaktion von Weller gelang es noch 1939 und 1941 die « Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie » als Sonderband der MEGA in zwei Teilen herauszugeben. 

Anfang der 50er Jahre wurde in der DDR am Parteiinstitut der SED begonnen, eine Marx-Engels-Werkausgabe vorzubereiten. Von 1953 bis 1968 wurden 39 Bänden veröffentlicht. Die MEW folgen in der Textanordnung und der Kommentierung weitgehend der zweiten russischen Werkausgabe (von 1950 bis 1981 erschienen 50 Bände, die erste russische Werkausgabe aus den 20/30er Jahren umfaßte 28 Bände). Die Texte wurden in modernisierter deutscher Sprache und in der von Marx und Engels hinterlassenen letzten Fassung ediert. Später folgten Ergänzungsbände und ein Sachregister zu den Bänden 1-39. Letzteres erschien 1989 und sollte « anschaulich das Gesamtsystem des Marxismus » (Vorwort, 5) widerspiegeln. So sind in diesem Schlagworte aufgenommen wurden, die aus der « marxistisch-leninistischen Theorie » stammen, aber nicht in der Form in den Marx-Engels-Texten auftauchen, wie z. B. « Antikommunismus ». Andere Schlagworte fehlen, wie z.B. « Alltag », « Anfang », « Ausdruck », « Herrschaft », « Totalität ».

Das « Kapital » umfaßt in der MEW-Ausgabe die Bände 23 bis 25. Die Edition folgt jeweils der von Engels herausgegebenen letzten deutschen Auflage (also 1. Band 1890, 2. Band 1893, 3. Band 1894). In den « Kapital »-Bänden wurde auf redaktionelle Einleitungen verzichtet. Außerdem wurde in den Bänden 26.1-3 ein Teil des Manuskripts von 1861/63 als « Theorien über den Mehrwert » mit dem Untertitel « Vierter Band des ‘Kapital’ » veröffentlicht. Dieser Untertitel wurde aus einem Brief von Marx an Engels vom 31. Juli 1865 abgeleitet, in dem er von einem vierten Buch als dem « historisch-lite-rarischen » spricht, in dem eine « Repetition [der theoretischen Teile] in historischer Form » gegeben werden sollte (MEW 31, 132). Insofern können die « Theorien » als Vorarbeit für einen solchen Teil angesehen werden. Marx’ Schrift « Zur Kritik der politischen Ökonomie » ist chronologisch in MEW 13 eingeordnet.

In den 80er Jahren wurde an weiteren Ergänzungsbänden der MEW im Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED gearbeitet. 1983 erschienen auf Grundlage des MEGA2;-Bandes II/1 die « Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie » (MEW 42). Damit war der fotomechanische Nachdruck (1953) der Originalausgabe von 1939/41 durch eine preisgünstige Studienausgabe ersetzt. Außerdem wurden 1990 die ersten fünf Hefte des Manuskripts von 1861-1863 im MEW-Band 43 (auf der Grundlage von MEGA2; II/3.1) veröffentlicht.Die MEW gilt bis heute als Studienausgabe. Sie wurde weltweit zur Grundlage von Übersetzungen gewählt (u.a. engl., frz., ital., jap., chin.).

Die MEW galt auch in der Bundesrepublik als gängige Studienausgabe. Es erschienen auch andere Marx/Engels-Werkveröffentlichungen. So gab Rudolf Hickel die drei Bände des « Kapital » mit einer Leseanleitung und weiterer Textauswahl heraus (Ullstein Materialien, seit 1970 mehrere Auflagen). Fred Schrader gab einen Nachdruck die « Urausgabe » mit einem editorischen Vorwort (1867) des 1. Bandes (Gerstenberg, Hildesheim 1980) heraus. Auch eine Separatausgabe des « Sechsten Kapitels: Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses » (Neue Kritik, Frankfurt/M. 1969) wurde häufig genutzt. Unter den redaktionellen Titeln « Exzerpte über Arbeitsteilung, Maschinerie und Industrie » und « Die technologisch-historischen Exzerpte » veröffentlichten Rainer Winkelmann und Hans-Peter Müller Auszüge aus verschiedenen Exzerptheften von Marx (Ullstein Materialien, 1981 u. 1982). Die Edition, die als historisch-kritische Ausgabe bezeichnet wurde, gibt einzelne Seiten aus unterschiedlichen Heften (Exzerpte aus den 40/50er Jahren) wieder, die von den Herausgebern umfänglich kommentiert wurden. Dieser Vorgriff auf die MEGA2;-Edition war seinerzeit umstritten.

Literatur

V. Die historisch-kritische Ausgabe des « Kapital » in der MEGA2;

Die neue Marx-Engels-Gesamtausgabe MEGA2; erscheint seit 1975; gemeinsame Herausgeber waren die Parteiinstitute für Marxismus-Leninismus in Berlin und Moskau. In ihrer Verantwortung erschienen bis 1992 47 Bände (bzw. Teilbände). 1990 ging die Herausgeberschaft an die Internationale Marx-Engels-Stiftung (IMES) in Amsterdam. Sie stellt sich die Aufgabe, die MEGA2; in internationaler Kooperation und als rein akademische Edition ohne jegliche parteipolitische Zielsetzung fortzuführen. 1993 wurden neue revidierte Editionsrichtlinien veröffentlicht. Die wichtigsten Veränderungen betreffen die Kommentierung, die vom Marxismus-Leninismus ideologisch geprägt war. Der Editor hat subjektive Bewertungen möglichst auszuschließen.

Die MEGA2; hat andere Editionsprinzipien als die MEW: Vollständigkeit (alle überlieferten Texte), Originaltreue (Orthographie, Originalsprache), Darstellung der Textentwicklung (autorisierte Textentwicklung in Drucken und innerhandschriftliche Varianten), ausführliche historisch-kritische Kommentierung und umfassender Quellennachweis.

Die MEGA2; gliedert sich in vier Abteilungen: I. Abteilung: Werke, Artikel, Entwürfe; II. Abteilung: « Das Kapital » und Vorarbeiten; III. Abteilung: Briefwechsel; IV. Abteilung: Exzerpte, Notizen, Marginalien.

 Jeder Band der MEGA2; wird in zwei Teilbänden publiziert, dem Text- und dem Apparatteil. Der Textteil umfaßt den Edierten Text (den Haupttext und gegebenenfalls einen Anhang). Der wissenschaftliche Apparat enthält alle Nachweise über die Provenienz, Zeugenbeschreibung und Überlieferungsgeschichte der Texte, Varianten-, Korrekturenverzeichnisse, Erläuterungen und Register (Namen-, Literatur- und Sachregister).

Die Edition des « Kapital » und der vorbereitenden Manuskripte in der II. Abteilung muß im Kontext mit den anderen Abteilungen der MEGA2; gesehen werden. Marx’ ökonomische Studien und Exzerpthefte findet man in der vierten Abteilung, wobei leider bisher die wenigsten Bände veröffentlicht worden sind. In der Übersicht wurde nicht ausdrücklich auf die Briefe eingegangen, aber ihre vollständige Veröffentlichung in der III. Abteilung wird viele Hintergrundinformationen über « Das Kapital » liefern, da nicht nur die Briefe von Marx und Engels, sondern auch von Dritten an sie publiziert werden.

Der erste Band des « Kapitals » füllt sechs MEGA-Bände (II/5-II/10), insgesamt 8264 Seiten: Vier deutsche Auflagen (1867, 1872/73, 1883, 1890), eine französische (1872-75) und eine englische (1887) Ausgabe. Die der 1. deutschen Auflage folgenden MEGA-Bände (II/6, II/8, II/10) enthalten Variantenverzeichnisse (Gesamtumfang 245 MEGA-Seiten), in denen akribisch jede Textveränderung registriert wurde. Im Bd. II/10 ist darüber hinaus ein « Verzeichnis von Textstellen aus der französischen Ausgabe, die nicht in die 3. oder 4. Auflage aufgenommen wurden », enthalten (52 Seiten).

In den Bänden sind einige Erstveröffentlichungen enthalten: handschriftliche Materialien von Marx (II/6, II/8), darunter vor allem das bedeutsame Manuskript « Ergänzungen und Veränderungen zum ersten Band des ‘Kapitals’ (Dezember 1871-Januar 1872) » (II/6, mit einem innerhandschriftlichen Variantenapparat von 304 MEGA-Seiten), die handschriftliche Fassung von Fußnoten (II/6, II/10), Marginalien in den Handexemplaren der 1. und 2. deutschen Auflage (II/6, II/8) sowie der französischen Ausgabe (II/7). Für den heutigen « Kapital »-Leser ist es damit möglich, den Widerspruch zwischen der Einordnung des 1. Bandes in das Jahr 1867 und der Benutzung der 4. deutschen, von Engels herausgegebenen Auflage von 1890, wie sie im MEW-Bd. 23 vorliegt, aufzuheben und die einzelnen Ausgaben historisch-kritisch zu beurteilen.

Die Erstveröffentlichung des Manuskripts zum 3. Buch (MEGA2; II/4.2) umfaßt 902 Druckseiten, im Apparatteil werden die innerhandschriftlichen Textvarianten wiedergegeben (259 Seiten). Nicht in allen Details wird der Band den revidierten Editionsrichtlinien gerecht. Obwohl die « Einführung » von ideologischem Ballast befreit wurde, sind noch alte Denkmuster erkennbar. Auch der edierte Text wurde durch redaktionelle Überschriften gegliedert, die die Handschrift von Engels aus der Druckfassung erkennen lassen. Aufgabe der Kommentierung in diesem Band war es jedoch nicht, die Unterschiede zu dieser herauszuarbeiten, da in der MEGA2; historisch-kritisch die Textentwicklung rückblickend dargestellt wird. So ist einiges von der künftigen Edition der noch ausstehenden Manuskripte und der Druckfassung zu erwarten, die Diskussion darüber ist jedoch bereits in vollem Gang.

Ähnliches wird auch bei der Veröffentlichung der Manuskripte zum 2. Buch festzustellen sein, denn die von Engels vollbrachte Synthese der von Marx nachgelassenen acht Manuskripte ist nicht unproblematisch. Zur Zeit wird an den verbleibenden Bände der II. Abteilung gearbeitet.

Wie aus dem Schaubild über Marx’ Arbeit am « Kapital » hervorgeht, ist die Edition der Exzerpte in der IV. Abteilung von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Analyse der von ihm benutzten Quellen. Die Veröffentlichung wird jedoch weit in das nächste Jahrtausend reichen.

Literatur

Literatur zur Editiongeschichte

Literatur II

Irina Antonowa: Der Platz des Sechsten Kapitels « Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses » in der Struktur d. « Kapitals », Beiträge zur Marx-Engels-Forschung, Berlin 1982, H.11, S. 63-72; Irina Antonowa u.a.: Der dritte « Kapital »-Entwurf von 1863-1865, IMSF-Jahrbuch 7, Frankfurt/M., 1984, S. 394-409; Irina Antonowa: Zur Herausbildung der Struktur der Marxschen Kategorie « Kapital im Allgemeinen » im ökonomischen Manuskript 1857/58, Arbeitsblätter zur Marx-Engels-Forschung, Halle 1986, H. 19, S. 4-16; Klaus-Dieter Block u.a.: Das « Book of the Crisis of 1857 » von Karl Marx, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung.NF, Hamburg 1991, S. 89-102; Rolf Dlubek u.a.: « Das Kapital » von K. Marx in der deutschen Arbeiterbewegung (1867-1878), Berlin 1967; Hannelore Drohla u.a.: Aus dem handschriftlichen Nachlaß von Karl Marx. Zur Erstveröffentlichung der Hefte I bis V des Manuskripts « Zur… », Wirtschaftswissenschaft, Berlin 1976, H. 11, S. 1634-1659; Günter Fabiunke: Zur Genesis des zweiten Bandes des Marxschen « Kapitals », Marx-Engels-Forschungsberichte, Leipzig 1986, H. 3/4, S. 10-26; Wolfgang Focke: Zur Geschichte des Textes, seiner Anordnung und Datierung (Manuskript 1861-63), Der zweite Entwurf des « Kapitals », Berlin 1983, S. 285-309; Rolf Hecker u.a.: Zu einigen Forschungs- und Editionsproblemen des ersten Bandes des « Kapitals » in der MEGA, PROKLA 84, Berlin, Sept. 1991, S. 496-510; Rolf Hecker: Zur Herausgeberschaft des « Kapitals » durch Engels. Resümee der bisherigen Edition in der MEGA2;, Utopie kreativ, Berlin, 1995, H.61, S. 14-24; Michael Heinrich: Über die Reihenfolge der Entstehung von Buch II und der ersten Kapitel von Buch III des ökonomischen Manuskripts 1863-65, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. NF, Hamburg 1994, S. 214-217; Wolfgang Jahn u.a.: Fragen der Entwicklung der Forschungsmethode von Karl Marx in den Londoner Exzerptheften von 1850-1853, Arbeitsblätter zur Marx-Engels-Forschung, Halle 1979, H. 7, S. 4-112; Wolfgang Jahn u.a.: Die Stellung der « Theorien über den Mehrwert » in der Entstehungsgeschichte des « Kapitals », Der zweite Entwurf des « Kapitals », Berlin 1983, S. 42-77; Jürgen Jungnickel: Zur Textveränderung von der 1. zur 2. deutschen Auflage des ersten Bandes des « Kapitals », IMSF-Jahrbuch 12, Frankfurt/M., 1987, S. 220-225; Jürgen Jungnickel u.a.: Zur Veröffentlichung des Manuskripts 1861-1863 (der zweite Entwurf des « Kapitals ») in der MEGA, Wirtschaftswissenschaft, Berlin 1983, H. 1, S. 1-14; Jürgen Jungnickel u.a.: Engels’ Redaktionsunterlagen zu Marx’ Manuskript von 1864/65, das 1894 als Buch III des « Kapitals » erschien, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung.NF, Hamburg 1995, S. 27-48; A. M. Kogan: Zur Frage der Methodologie des Planes der sechs Bücher von Karl Marx, Arbeitsblätter zur Marx-Engels-Forschung, Halle 1986, H. 20, S. 56-80; Eike Kopf: Wann verfaßte Marx seine letzte ökonomische Arbeit?, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung.NF, Hamburg 1992, S. 124-126; Larissa Miskewitsch u.a.: Zur Periodisierung der Arbeit von Karl Marx am « Kapital » in den Jahren 1863 bis 1867, Marx-Engels-Jahrbuch 5, Berlin 1982, S. 294-322; Manfred Müller: Über die Edition des Marx-Manuskripts « Zur Kritik der politischen Ökonomie » von 1861-1863, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung, Berlin 1980, H. 6, S. 89-94; Izumi Omura: Zum Abschluß der Veröffentlichung der verschiedenen Ausgaben des « Kapital » in der MEGA2;, MEGA-Studien 1994/2, Berlin, S. 56-67; Michail Ternowski u.a.: « Grundrisse »: Probleme des 2. und 3. Bandes des « Kapital » und Begriff des « Kapitals im Allgemeinen », IMSF-Jahrbuch 12, Frankfurt/M., 1987, S. 176-182; Artur Schnickmann: Marx’ « Beihefte » von 1863, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung, Berlin 1979, H. 5, S. 99-104; Fred Schrader: Restauration und Revolution. Die Vorarbeiten zum « Kapital » von Karl Marx in seinen Studienheften 1850-1858, Hildesheim 1980; Hannes Skambraks: Über Marx’ größtes Manuskript gebeugt. Zur wissenschaftlich-editorischen Arbeit am Manuskript « Zur Kritik… » von 1861-1863, Marx-Engels-Jahrbuch 2, Berlin 1979, S. 201-217; Carl-Erich Vollgraf: Eine Frage wie sie nur die MEGA stellen und beantworten kann: Wäre eine neuerliche Edition von Engels’ Disposition « Die Börse » …, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung.NF, Hamburg 1993, S. 149-164; Witali Wygodski: Zur Erarbeitung der Struktur der ökonomischen Theorie durch Marx in den Jahren 1859-61, Arbeitsblätter zur Marx-Engels-Forschung, Halle 1982, H. 14, S. 5-19.

Literatur III

Siegfried Bahne: Zur Geschichte der ersten Marx/Engels-Gesamtausgabe. In: Arbeiterbewegung und Geschichte, Schriften aus dem Karl-Marx-Haus Trier, Nr. 29, Trier 1983, S. 146-165; Hans-Peter Harstick: Zum Schicksal der Marxschen Privatbibliothek, International Review of Social History, Jg. XVIII, Amsterdam 1973, S. 203-222; Martin Hundt: Gedanken zur bisherigen Geschichte der MEGA, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. NF 1992, S. 56-66; Götz Langkau: Marx-Gesamtausgabe – dringendes Parteiinteresse oder dekorativer Zweck? Ein Wiener Editionsplan zum 30. Todestag, Briefe und Briefauszüge, International Review of Social History, Jg. XXVIII, Amsterdam 1983, S. 104-142; Paul Meyer: Die Geschichte des sozialdemokratischen Parteiarchivs und das Schicksal des Marx-Engels-Nachlasses, Archiv für Sozialgeschichte, VI./VII Bd., 1966/67, Hannover 1966, S. 5-198; Maria Hunink: De Papieren van de Revolutie, IISG, Amsterdam 1986; Rolf Hecker: Die Verhandlungen über den Marx-Engels-Nachlaß 1935/36. Bisher unbekannte Dokumente aus Moskauer Archiven, MEGA-Studien 1995/2, hrsg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung, Berlin, S. 3-25; Rolf Hecker: Marx/Engels-Dokumente dem « IMEL zugeführt ». Zur Requirierungsaktion des Moskauer Marx-Engels-Lenin-Instituts 1945/46, Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung (BzG), Berlin, 3/1997, S. 68-81; D. Rjasanoff: Neueste Mitteilungen über den literarischen Nachlaß von Karl Marx und Friedrich Engels, Grünberg-Archiv, Jg. 11, Leipzig 1925, S. 385-4; Franz Schiller: Das Marx-Engels-Institut in Moskau, Grünberg-Archiv, XV, 15. Jg., Leipzig 1930, S. 416-435.

Literatur IV

Rolf Hecker: Rjazanovs Editionsprinzipien der ersten MEGA, David Borisovic Rjazanov und die erste MEGA, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge. Sb. 1, Hamburg 1997, S. 7-27; Jürgen Rojahn: Aus der Frühzeit der Marx-Engels-Forschung: Rjazanovs Studien in den Jahren 1907-1917 im Licht seiner Briefwechsel im IISG, MEGA-Studien 1996/2, S. 3-65; Wolfgang Jahn: Werden die « Theorien über den Mehrwert » zu Recht als der 4. Band des « Kapital » von Marx betrachtet?, Arbeitsblätter zur Marx-Engels-Forschung, Halle 1976, H. 1, S. 55-63; Christel Sander: Zur Editionsgeschichte der ersten Ausgabe der « Theorien über den Mehrwert » – herausgegeben von Karl Kautsky, Wirtschaftswissenschaft, Berlin 1975, H. 7, S. 1086-1091; Eike Kopf: Die Vorbereitungsarbeiten zur Veröffentlichung des « Kapitals » in der ersten MEGA, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung, Berlin 1983, H. 14, S. 79-97.

Literatur V
Editionsrichtlinien der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA), hrsg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung Amsterdam, Dietz Verlag Berlin 1993; Carl-Erich Vollgraf: Die Kommentierung – Achillisferse der zweiten MEGA? Zur Kritik und Geschichte der MEGA², Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge 1992, hrsg. von C.-E. Vollgraf, R. Sperl und R. Hecker, Argument Verlag Hamburg/Berlin 1992, S. 5-20; Richard Sperl: Das Vollständigkeitsprinzip der MEGA – editorischer Gigantismus? Ebd., S. 21-33; Jürgen Jungnickel: Einige Bemerkungen zu den Registern in der MEGA. Ebd., S. 34-42; Jürgen Rojahn: Und sie bewegt sich doch! Die Fortsetzung der Arbeit an der MEGA unter dem Schirm der IMES, MEGA-Studien 1994/1, hrsg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung Amsterdam, Dietz Verlag Berlin, S. 5-31; Rolf Dlubek: Die Entstehung der zweiten Marx-Engels-Gesamtausgabe im Spannungsfeld von legitimatorischem Auftrag und editorischer Sorgfalt. Ebd., S. 60-106; Hans-Georg Backhaus, Helmut Reichelt: Der politisch-ideologische Grundcharakter der Marx-Engels-Gesamtausgabe: eine Kritik der Editionsrichtlinien der IMES, MEGA-Studien 1994/2, S. 101-118; Michael Heinrich: Edition und Interpretation. Zu dem Artikel von Hans-Georg Backhaus und Helmut Reichelt, MEGA-Studien, 1995/2, S. 111-121; David Borisovic Rjazanov und die erste MEGA, Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. NF, Sb. 1, Berlin 1997; Richard Sperl: Die Marginalien in den Büchern aus den persönlichen Bibliotheken von Marx und Engels; ihr Stellenwert für die biographische und wissenschaftsgeschichtliche Forschungen – Möglichkeiten und Grenzen ihrer Edition, editio. Internationales Jahrbuch für Editionswissenschaft, 9/1995, S. 141-168; Rolf Hecker: Internationale Marx/Engels-Forschung und Edition. Ein Literaturbericht, Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Nr. 33, März 1998 (Frankfurt/M.), S. 8-25;

Internet:

  1. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Langzeitvorhaben MEGA:
    http://www.bbaw.de/vh/mega

  2. Internationales Institut für Sozialgeschichte Amsterdam, Sitz der IMES:
    http://www.iisg.nl/

  3. Friedrich-Ebert-Stiftung, Karl-Marx-Haus Trier:
    http://www.fes.gmd.de/marx

  4. Russian Independet Institute of Social and Nationalities Problems, MEGA-Gruppe:
    http://www.riisnp.ru/win/eng.htm

  5. Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge
    http://home.t-online.de/home/r.hecker/marxnf.htm

Editorische Anmerkungen

Der Artikel ist eine Spiegelung von
http://www.sozialistische-klassiker.org/kapital.doc/rh1.htm